Jugendaustausch ins Baltikum

 

Für uns SJBO‘ler war dieser Sommer etwas ganz Besonderes: 2000 km nordöstlich unserer Heimat erlebten wir im Baltikum zwei Wochen lang unvergessliche Momente, geprägt von Kultur, Gemeinschaft, Austausch und viel Musik.

Am 05. August erreichten wir nach 35 Stunden Busfahrt unser erstes Etappenziel, Võru im Südosten Estlands. Dort gab es die erste Begegnung mit den estnischen Musikfreunden aus Viljandi. Gemeinsam bildeten wir das Workshoporchester bei einem zweitägigen Dirigier-Meisterkurs. Innerhalb kürzester Zeit mussten wir uns dabei auf sieben Dirigenten und deren Besonderheiten einstellen. Am Dienstagabend spielte das Saxophon- und Blechbläserensemble anläasslich der Eröffnung eines Musikfestivals zu Ehren des estnischen Komponisten Eduard Tamm, der vor genau 140 Jahren geboren wurde. Bereits am nächsten Tag fand der Dirigierkurs mit einem sehr gut besuchten Abschlusskonzert sein Ende. Nach so viel Musik freuten wir uns gemeinsam mit den 55 Esten auf den kommenden Ausflug nach Tallinn, dem kulturellen Zentrum des Landes. Die Esten präsentierten ihre Hauptstadt von der besten Seite. Erster Höhepunkt des Tages war die Besichtigung der Sängerbühne im Nordosten der Stadt. Alle fünf Jahre findet dort ein großes Sängerfest statt, welches in diesem Jahr von mehr als 200.000 Zuhörern besucht wurde. Nach der Besichtigung der Tallinner Markthallen ging es weiter zur historischen Altstadt, die trotz einsetzendem Regen durch ihre kleinen Gässchen und bunten Häuser beeindruckte. Der Domberg, das Wahrzeichen der Stadt, bot einen einzigartigen Ausblick über die Gebäude Tallinns bis hin zur Ostsee. Am nächsten Tag fand die gemeinsame Erkundung der Umgebung rund um Võru statt. Bei einem Galakonzert brachten wir unter der Leitung von Chefdirigent Stefan Kollmann und Dirigentin Susanne Bader neben Musik aus aller Welt mit der Badischen Ouvertüre von Guido Rennert auch ein Stückchen unserer Heimat mit nach Estland. Da ein Kinosaal die Kulisse für das Konzert bildete, konnte nicht nur das persönlich für das SJBO komponierte Stück, sondern auch der eigene Film dazu präsentiert werden. Das estnische Publikum und das Partnerorchester aus Viljandi war sichtlich berührt und begeistert, Standing Ovations folgten.

Weiter ging es in die zweitgrößte Stadt des Landes, nach Tartu, wo das estnische Nationalmuseum zentraler Begegnungsort war. Hier konnten die Esten ihre Geschichte zeigen, die großen Raum für Diskussionen bot. Auch die Musik kam die zwei Tage nicht kurz, da man sich hier zusätzlich mit einem Orchester aus Lettland traf, wodurch die Verbindung in Sigulda vertieft wurde. Höhepunkt war ein gemeinsames Abschlusskonzert am Sonntagabend mit den Orchestern aus Estland und Lettland. Jedes Orchester brachte ein landestypisches Stück mit, welches dann von den über 150 Musikerinnen und Musikern zusammen gespielt wurde. Besonders war dabei nicht nur das Überschreiten geographischer und sprachlicher Barrieren, sondern auch das gemeinsame Musizieren unterschiedlichster Altersgruppen. Mit diesem fulminanten Konzert endete die Zeit in Estland und noch am Abend ging es in Begleitung von einigen Orchestermitgliedern aus Viljandi weiter nach Lettland.

Am Montag zeigten uns die Esten die Schönheit und den Charme Rigas, bevor am nächsten Tag ein Treffen mit den Musikfreunden aus Sigulda auf dem Programm stand. Malerische Kulisse bot dieses Mal das Kulturzentrum in Sigulda. Unter freiem Himmel und bei strahlendem Sonnenschein durfte das SJBO ein letztes Mal sein Programm aufführen. Das lettische Publikum war so begeistert, dass wir nach der Zugabe gar nicht anders konnten, als uns mit dem Badnerlied standesgemäß zu verabschieden. Nachdem am Mittwoch an einem kilometerlangen Sandstrand in Jurmala richtige Urlaubsgefühle entstanden sind, konnte am darauffolgenden Tag nochmals die Stadt erkundet werden. Da die Saxophone in den letzten Wochen anscheinend noch nicht genug Musik gemacht hatten, nutzten sie die Gelegenheit für Straßenmusik in der Innenstadt Rigas. Noch am Abend mussten wir ein letztes Mal unsere Koffer packen und uns schweren Herzens von den estnischen ​ Musikfreunden verabschieden. Nach einem Zwischenstopp in Warschau kamen wir am 17. August wohlbehalten in der Heimat an.

Ohne einige Personen wäre dieser unvergessliche Austausch ins Baltikum nicht möglich gewesen. Dank geht allen voran an den Ehrenpräsident des Blasmusikverbandes Karlsruhe Michael Weber sowie an den Kassier Erich Felleisen, die sich vor und während der Reise um einen reibungslosen Ablauf gekümmert haben. Für das musikalische Gelingen sorgten die Dirigenten Stefan Kollmann und Susanne Bader in unermüdlichem Einsatz. Die Organisation im Baltikum lag hauptsächlich bei Bert Langeler, dem Leiter des Musikschulorchesters Viljandi, auch an ihn ein herzliches Dankeschön. Neben dem Orgateam bedankt sich das Orchester auch bei allen Mitgliedern des Fördervereins sowie Freunden des SJBOs, die in irgendeiner Form zur Durchführung dieses Austauschs beigetragen haben. Die Maßnahme konnte in dieser Form außerdem nur durch die Förderung aus Mitteln des Programms "Internationale Jugendarbeit des Kinder- und Jugendplans des Bundes" durchgeführt werden

Was bleibt, sind unvergessliche Erinnerungen an einen einmaligen musikalischen Austausch und ein Gemeinschaftsgefühl, das das Orchester auch für kommende Projekte tragen wird.

 

 

Die Badische Overtüre

Die Filmmusik-Konzerte des Sinfonischen Jugendblasorchesters Karlsruhe krönen das größte Projekt in 45 Jahren Orchestergeschichte. Zum ersten Mal bringt das SJBO seine eigene Filmmusik auf die Bühne. Damit ist das Jugendauswahlorchester bundesweit die erste Formation, die einen Film zur eigenen Komposition produziert hat und live präsentiert. Dieses fantastische Werk können Sie JETZT anschauen:

Unser Badnerland - Der Film from FILM AB on Vimeo.

 

Samstag, 25. Mai, 19.30 Uhr

Sonntag, 26. Mai, 17 Uhr

Filmmusikkonzerte, Bürgerzentrum Bruchsal

 

 

 

Samstag, 5. Januar, 19.30 Uhr

Sonntag, 6. Januar, 17 Uhr

43. Dreikönigskonzerte "Entdeckungen", Bürgerzentrum Bruchsal